
- Verpflegung -

Zweck
Aufrechterhalten der Lebensfunktionen und Leistungsfähigkeit.
Und natürlich zum Glücklichmachen, denn nach entbehrungen ist selbst ein heißer Kaffee oder selbst gesammelte Beeren zu naschen ein befriedigender Moment.
Physikalisch-technische Grundlage
Lebewesen sind u.a. definiert über den Stoffwechsel (Metabolismus). Jedes Lebewesen vollzieht ihn. Und das Prinzip ist simpel: In Chemischen Verbingungen (Nahrung) steckt Energie, die frei wird, wenn man die Komponenten oxidiert. Enzyme (Katalysatoren) spielen dabei eine nicht unwesentliche Rolle.
Merke:
Kohlenhydrate (Zucker) machen glücklich.
Themen
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Energiebedarf, Nährstoffe, Trekkingnahrung
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Wasserbeschaffung
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Kochutensilien
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Haltbarkeit
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Verpflegungsplan
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pflanzliche Notnahrung
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tierische Notnahrung, rechtliche Lage
Energiebedarf
Wie oben schon angeschnitten, benötigt ein Organismus Energie um seine Lebensfunktionen aufrecht zu erhalten, also z.B. um sich bewegen zu können und die Körpertemperatur stabil zu halten. Diese Energie beziehen Lebewesen aus ihrer Nahrung. Diese wird verstoffwechselt. Praktisch wenn man eine Pflanze ist, dann kann man sich Nährstoffe aus Sonnenlicht, Wasser, Kohlendioxid und einer Hand voll Ingredentien, die sich die Pflanze aus dem Boden holt auf dem sie Wurzeln geschlagen hat, z.B. Stickstoff, Phosphor, Eisen. Als Angehörige des Tierreichs sind wir darauf angewiesen, ander Lebewesen zu essen, um uns mit Energie zu versorgen. Das ist schon seit anbeginn der Zeit so und ändert sich auch nicht dadurch, dass man heraus gefunden hat, dass eineige der Lebewesen die wir essen, ähnlich Eigenschaften haben, von denen wir immer darauf bestanden haben, sie wäre exklusiv menschlich. Wenn ihr Kultur aber höher setzt als Instinkt und auf diese Energiequellen verzichten wollt, dann ist das aller Ehren Wert. Einen Mangel habt ihr dadurch nicht zu befürchten.
Aber wieviel Energie benötigt man eigentlich?
Nun, das hängt davon ab, was für einen Adoniskörper euch mitgegeben bzw. ihr euch erarbeitet habt. Große Körper benötigen mehr Energie als Kleine. Schlacksige brauchen mehr als Korpulente um ihre Wärmeverluste auszugleichen, dafür müssen leichte Körper weniger in ihren Muskeln verheizen um sich zu bewegen als schwere. Viel Bewegung benötigt also zwangsläufig auch mehr Energie, als lethargisch auf dem Sofa herum zu lungern.
Im Schnitt braucht ein Erwachsener ca. 2500kcal Brennwert.
Nimm mehr Energie auf, als Du verbrauchst und Du nimmst zu. Nimm weniger zu Dir und Du zehrst von deinen Reserven.
Nährstoffe
Unsere Nahrung setzt sich im wesentlichen aus drei Makronährstoffkomponenten zusammen. Fett, Proteinen (Eiweis) und Kohlehydraten (Zucker). Diese Komponenten untergliedern sich nochmal, z.B. bei den Kohlehydraten in Fruchtzucker, Traubenzucker, etc.
Hinzu kommen Mikronährstoffe, wie die ganzen Spurenelemente, Vitamine, Ballaststoffe, etc.. Sie sind essentiell für die Aufrechterhaltung unserer Körperfunktionen, sie dienen jedoch nicht der energetischen Versorgung, wie die Makronährstoffe.
Energiedichte:
Fett = 9 cal/g
Eiweis = 4 cal/g
Zucker = 4 cal/g
Trekkingnahrung
Die Industrie liefert uns ein großes Sammelsurium an extra für den gut situierten Mitteleuropäer gerichteten Köstlichkeiten. Trekkingnahrung ist oft getrocknet, sehr energiereiche Nahrung. Mir ist der Kram ehrlich gesagt zu teuer. Aber ich möchte ja auch keine Gourmetplatte, wenn ich im Dreck hause.
Wenn wir davon aus gehen, und auf diesen Teilbereich kommen wir noch zu sprechen, dass Wasser ubiquitär, also allseits verfügbar ist, zumindest in unseren Breitengraden und noch bevor der Klimawandel hier alles durcheinander haut, dann können wir mit getrockneter Nahrung durchaus vorlieb nehmen.
Getreideprodukte oder Hackfrüchte bieten eine gute Ausgangsbasis.
Gewürze werdet ihr in einem ganz anderen Licht sehen, wenn ihr keine Fertignahrung zur Verfügung habt.
Was ich mir im Feld gönne sind Soßen, damits nicht gar so faaaaad schmeckt. Die Skillz selbst Soße zu kreieren ist noch nicht nachhaltig eingesickert bei mir.
Fleischkomponenten sind eine zwiespätlige Geschichte. Das man Hack nicht drei Tage ungekühlt durch die Gegend tragen kann, sollte bekannt sein. Und Wilderei ist zu Recht verboten. Da kommt nur verwurstetes oder getrocknetes Fleisch in Betracht.
Vergesst nicht euch Stimmungsaufheller in Form von Süßkram einzupacken.
Ausgangsbasis:
Nudeln, Reis, Kartoffeln
Haferflocken
Brot
Gewürze:
Salz
Fleisch:
getrockneter Schinken
Salami
Dosenwurst (portioniert oder wiederverschließbar)
Süßigkeiten:
getrocknete Früchte
Schokoriegel
Honig
Nice to have:
Milchpulver
Tee, Kaffee
Butter
Fertigsoßen

Wasserbeschaffung
Noch bevor wir auf die Feldküchenutensilien eingehen können, müssen wir uns kurz mit der Trinkwasserversorgung beschäftigen. Wir können bei einem Gewicht von 1kg/dm³ nicht unseren gesamten Wasservorrat für meherer Tage mit uns herum schleppen. Wir sind also darauf angewiesen dies von Zeit zu Zeit, wieder auf zu füllen. In Europa sollte es kein Problem sein, dies via der Hilfsbereitschaft seiner Mitmenschen zu bewerkstelligen.
Einfach mal freundlich fragen.
In der Regel habe ich eine 3 Liter fassende Trinkblase als Wasservorrat dabei. Zusätzlich sollte es Teil der Gruppenausrüstung sein einen größeren Wasserbehälter (ca. 5l oder größer) mit zu führen.
Sieht euer Konzept vor sich gänzlich ohne zivilisatorische Hilfe durch zu schlagen, dann ist ein Wasserfilter unumgänglich.
Ihr könnt natürlich auch so aus dem Fluß oder Teich saufen, aber zumindest das grobe Getier heraus zu filtern ist ja keine Aufgabe für einen "high fency" Industrie Wasserfilter mit zusätzlicher UV Bestrahlung. Man kann sich auch selbst einen Filter bauen. Denkt mal an eine Stück Stoff, wie etwa euer Dreiecktuch aus dem Erste Hilfe Set.
Abkochen ist auch nicht dumm, um die Kleinfauna zu dezimieren. Am Ende könnt ihr euch immernoch einen Wasserfilter zulegen, der einen Keramikfilter kleiner Porenweiter verbaut hat und mechanisch betätigt wird.
Auch Chemisch könnt ihr euer Wasser aufbereiten. Man denke an die kleinen Pillen auf Silber-Ionen-Basis.
Kochutensilien
Das Dreibein lasse ich außen vor. Wie man das baut, seht ihr im Abschnitt Lagerbau u./o. Holzarbeiten. An dieser Stelle geht es um das Equipment, welches ihr im Fachhandel erwerben könnt.
Der einfachste Fall ist, ihr habt einen Topf und einen Löffel. Zu den zivilisierteren Menschen gehört ihr, wenn ihr sogar Messer und Gabel und einen Teller sowie einen Becher euer eigen nennen könnt.
Gerade das Essen wird ein zentrales tägliches Ereignis sein, bei dem ihr mit euere Gruppe in Interaktion seid. Macht es euch zu einem Highlight. Geminsam kochen und essen macht Laune. Und wie schon der Wasservorrat, so findet sicher auch so das ein oder andere Teil zur Essenszubereitung den Weg in die Gruppenausrüstung, z.B. ein großer Topf oder die Flasche Wein.
Wenn wir vom Einfachen zum Schweren gehen, dann ist das einfachste Kochutensil, neben euerm Topf/Teller und dem seelenlosen Löffel, ein Grubenfeuer (siehe Feuer). Eine Stufe höher wäre schon en Hobokocher. Dabei handelt es sich um eine größere alte Konservendose an deren unterem Ende ihr seitlich Locher angebracht habt, um das Brennmaterial mit Luftsauerstoff zu versorgen.
Dann kommen wir schon zu dem was ihr euch eigentlich unter Kochutensilien vorgestellt haben dürftet, Campingkochersets und -besteck.
Ich spare mir hier den Text, weil ohnehin jeder seine Präferenzen hat. Schaut euch einfach die Bilder an. Den einzigen Hinweis, den ich euch gebe ist, dass ihr euch bei der Beschaffung Gedanken bzgl. des Brennstoffs machen solltet. Ein toller Propangaskocher braucht halt Propangas-Kartuschen. Damit seid ihr nicht unabhängig. Aber das kann euer Konzept ja vorsehen. Da ihr in der Lage seid Feuer zu machen habt ihr immer eine Rückfall-Option. Schaut nur, dass eure Utensilien mit beidem Klar kommen, dem Gaskocher und dem Grubenfeuer.




Haltbarkeit
Steht auf der Packung!
Verpflegungsplan
Zunächst solltet ihr zwei Fragen beantworten können.
-Wie lange wollt ihr unterwegs sein?
-Wieviel Energie braucht ihr pro Tag?
Marc Klompner
23may21
- Literaturverzeichnis -
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Feld- Wald- und Wiesen-Kochbuch, Helm, Heyne Bücher, ISBN: 3-453-40279-0
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Essbare Wildpflanzen, Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger, AT Verlag, ISBN: 978-3-03800-335-9
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Großvaters Kräuterwissen, Seitz, Kosmos, ISBN: 3-440-09359-X
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Ackerbau, Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Diepenbroek, Ellmer, Leon, Ulmer-Verlag, ISBN: 978-3-8001-2920-1
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Überleben in Natur und Umwelt, Volz, Walhalla Fachverlag, ISBN: 978-3-80-29-6436-7