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- Kompass -

peil0rn.JPG

Zweck

Der Kompass dient der Orientierung im Gelände. Immer kann mit ihm die Himmelsrichtungen bestimmt werden.

In Verbindung mit einer Karte kann mit ihm die eigenen Position und der weitere Weg zu einem bekannten Ziel ermittelt werden.

Physikalisch-technische Grundlage

Magnetismus ermöglicht es diese Funktionen bereit zu stellen. Es ist allseits bekannt, dass sich magnetische Materialien, wenn sie drehbar gelagert sind, nach den Magnetfeldlinien des stärksten Feldes ausrichten, in dem sie sich befinden. Draußen in der Natur ist das im Regelfall das Erdmagnetfeld.

Themen

  1. Bennenung

  2. Marschieren nach bzw. ermitteln einer Marschkompasszahl

  3. Fehlerquellen

  4. Alternativen

  • Behelfskompass / Armbanduhr

  • Schattenmethoden

  • Sterne

Benennung

 

Hier Beispielhaft an einem US Militärkompass. Die benannten Komponenten finden sich aber in ähnlicher Form an allen üblichen Kompassen.

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Deckel

  • Am Deckel ist ein Draht als Teil der Peilvorrichtung eingelassen.

  • Außerdem ist seine Seite als Anlegekante ausgeführt.

  • Manchmal befindet sich im Deckel ein Spiegel zum Ablesen der Winkelskala (vgl. Lupe)

Anlegekante

  • Die Anlegekante dient dem Ausrichten einer Karte und verfügt über eine Entfernungsskala (Maßstab beachten!)

Lupe

  • Die Lupe vereinfacht/ermöglicht das Ablesen der Winkelskala auf der Kompassrose.

  • Weiterhin ist über der Lupe ein Schlitz als Teil der Peilvorrichtung angebracht

Kompassrose

  • siehe Bild unten

Haltebügel

  • Na wofür wird der wohl sein?

Kompassrose

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Winkelskala

  • Teilung in Grad (rot) und Strich (schwarz)

Steuerstrich

  • Bezugsmarke zum Ablesen oder Einstellen der Peilung

Kompassnadel

  • Richtet sich am Erdmagnetfeld aus

Einstellmarke

  • Bezugsmarke um Peilung im Gelände vor zu nehmen

Marschieren nach bzw. ermitteln einer Marschkompasszahl (MKZ)

Hat man eine Marschkompasszahl ermittelt oder vorgegeben bekommen dreht man den Kompass mit Blick durch die Lupe (siehe Visierbild unten) auf die MKZ. Dann schaut man über die Peilvorrichtung (Schlitz/Draht oder Kimme/Korn) und sucht sich durch sie ein auffälliges Geländemerkmal, welches man dann ohne den Kompass vorm Gesicht anlaufen kann. Hat man die Geländestruktur erreicht wiederholt man den Vorgang.

Zum Ermitteln einer MKZ legt man die Peilvorrichtung auf ein Geländemerkmal und schaut dann, welche Marschkompasszahl sich eingestellt hat. Wenn man das mit zwei Geländestrukturen macht, die man auf einer Karte genau bestimmen kann, kann man damit eine Kreuzpeilung durchführen und die eigene Position auf der Karte feststellen.

Visierbild

kompass halten.JPG

Und so hält man diesen Kompass. Aber bitte darauf achten, dass er auch waagerecht steht!

Dann sollte sich folgendes Bild vor deinem Auge einstellen:

peilen.JPG

Steuerstrich und Kompassrose durch die Lupe gesehen

Peilvorrichtung

Fehlerquellen

Inklination

Durch die Inklination, also den Winkel, den die Magnetfeldlinien beim Eintritt in die Erdoberfläche mit dieser bildet, wird die Kompassnadel nach unten gezogen. Die Inklination ist Abhängig von der geografischen Breite. Am Äquator ist er am kleinsten, an den Polen am größten. Wenn die Nadel im Kompass nach unten gezogen wird erhöht sich ihre Lagerreibung. Bei Richtungsänderungen kann es dadurch zu Fehlern kommen. Die Kompassnadel braucht länger um sich nach Norden auszurichten oder zeigt die Richtung gar nicht mehr richtig an.

Eine Lösung für dieses Problem ist, die Nadal auf der gegenüberliegenden Seite zu beschweren. Was aber zur Folge hat, dass der Kompass auf der jeweiligen anderen Seite der Erde (Nord-/Südhalbkugel) nicht zu gebrauchen ist, weil sich Gewicht und Inklination addieren und die Nadel sogar am Boden des Gehäuses schleifen kann.

Deklination

Deklination wird auch Missweisung genannt. Sie hat ihre Ursache darin, dass der magnetische Pol, auf den sich die Kompassnadel ausrichtet, nicht mit dem geographischen Pol übereinander liegt. Die Position des Magnetpols wandert im Laufe der Zeit. Derzeit ist er etwa 2000km vom geographischen Pol entfernt. In guten Karten wird die Missweisung ausgewiesen.

Eine weitere Ursache für Missweisung kann in der Geologie eines Ortes begründet liegen. Die Magnetfeldlinien können durch magnetisches Gestein im Boden abgelenkt werden. Diese Störungen sind in der Regel nicht bekannt oder verzeichnet, wenngleich man sie zum Finden von z.B. Eisenerzlagerstätten verwenden kann.

Deviation

Deviation bezeichnet die Ablenkung der Kompassnadel durch Magnetfelder in ihrer Nähe. Magnetfelder können durch magnetisches Material, z.B. Eisen oder durch elektrische Ströme verursacht werden. Also Obacht in der Nähe von Stromleitungen, Fahrzeugen oder großen stählernen Bauwerken. Hier wird dein Kompass vielleicht nicht richtig anzeigen.

Marc Klompner

26feb21

- Literaturverzeichnis -

  • Der Privatflugzeugführer Band 4A, Flugnavigation, Wolfgang Kühr, Luftfahrtverlag, ISBN: 3-935220-13-8

  • Der Reibert, Stockfisch, Mittler & Sohn, ISBN: 978-3-8132-0897-9

  • Überleben in Natur und Umwelt, Volz, Walhalla Fachverlag, ISBN: 978-3-80-29-6436-7

Impressum:

Verantwortlicher: Marc Glumm

Kirschgarten sechzehn

53844 Troisdorf

Kontakt: glumm(at)gmx.net

Tel.: nulleinsfünfzweinulldreivierneunviernullviernull

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