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- Knoten -

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Zweck

Knoten dienen dem Befestigen eines Seils an einem anderen Seil oder Gegenstand. Mit ihnen kann man Schlingen bilden. Seile, Leinen, Tauwerk und Trosse können Zugkräfte übertragen.

Physikalisch-technische Grundlage

Zugfestigkeit ist der maßgebliche technische Begriff, der abhängig von den Knoten, dem Material des Seil und den Umgebungsbedingungen ist.

Themen

  1. Allgemeines

  2. Grundlegende Knoten

  3. Weiterführende Knoten

Allgemeines

Das Buch "Knoten - Das Praxishandbuch", auf welches ich unten verweise, beginnt mit einer steilen These, die mir aber nicht unlogisch erscheint. Es wird dort gesagt, Seile herzustellen wäre eine der ersten produzierenden Tätigkeiten gewesen, die der frühe Mensch durchgeführt habe.

Das erscheint deshalb nicht unlogisch, weil Seile überaus nützlich waren. Zum einen hatten sie einen Nutzen beim Bau einer Unterkunft, zum Anderen waren Seile bei der Jagd durchaus hilfreich.

Hinzu kommt, dass frühe Seile aus Pflanzenfasern vergleichsweise leicht herzustellen waren. Es lag also nahe, dass irgend ein erfinderischer Geist der Frühzeit darauf kommt, Seile herzustellen.

Gut, wer Seile hat, der muss sie aber auch irgendwie verknoten können. Also an einem anderen Seil oder Gegenstand befestigen oder Schlingen formen.

Ich wage zu behaupten, dass man mit einem halben dutzend Knoten, alles abdecken kann, was auf einen im Umgang mit Seilen zu kommen kann.

Eigenschaften:

Zunächst macht es Sinn sich mit den Eigenschaften von Seilen zu beschäftigen.

Man kann Seile sowohl aus Naturfasern, als auch Kunststoffen herstellen.

Der Vorteil von Naturfasern ist sicher die Verfügbarkeit. Sie sind auch nicht so lichtempfindlich wie Kunstfaser.

Allerdings haben sie einen gravierenden Nachteil, sie verrotten. Das dies für ihre Belastbarkeit eher nicht so pralle ist, kann man sich denken. Außerdem quellen sie im Wasser auf, was ein lösen von Knoten erheblich erschwert. Und Kälte lässt die Fasern brechen.

Die Kunstfaserseile haben diese Probleme nicht, sind aber licht- und hitzeempfindlich. Weiterhin haben Kunstfaserseile bei gleicher effektiver Querschnittsfläche eine höhere Zugfestigkeit als solche aus Naturfaser.

Da Naturfasern, im Gegensatz zu Kunstfasern, nicht in beliebiger Länge verfügbar sind, müssen Seile aus Naturfaser anders hergestellt werden als Seile aus Kunstfaser. Man unterscheidet geschlagenes und geflochtenes Tauwerk (siehe Abb.1).

Geflochtenes Tauwerk kann aus Seele und Mantel bestehen, wobei die Seele den Großteil der Last aufnehmen soll und der Mantel vor Abrieb und UV-Licht schützt.


 

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Abb.1: geflochtenes (oben) versus geschlagenes (unten) Tauwerk

Begrifflichkeiten:

Fasern bündelt man zu Garn, Garn zu Kardelen und Kardele zu Kabeltauen und Kabeltaue zu Trossen.

Tauwerk ist alles ab einem Durchmesser d  > 10mm.

Bei Durchmessern d > 25mm spricht man von Trosse.

Seile mit einem bestimmten Zweck, nennt man Leine, z.B. Ankerleine, Hilfsleine, etc.

Üblicherweise kann man die beiden Enden eines Seils in festes und loses Ende unterteilen.

Man kann Seile zu Buchten und Augen legen.

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Bucht

Arbeitsende

Auge

freies Ende

Ellenbogen

Abb.2: Begrifflichkeiten

​​​​​​​​​​​​​Kürzen:

Tauwerk aus Kunstfaser lässt sich nach dem durchtrennen mit einem Feuerzeug ansengen. Dadurch verschmelzen die Faserenden miteinander und das Seil kann nicht ausfransen.

Bei Naturfaser umwickelt man die Trennstelle am Besten mit einem Stück Klebeband und schneidet mittig hindurch. Auch das verhindert ein ausfransen.

<Videolink>

Merke:

Jeder Knoten verringert die Belastbarkeit eines Seiles.

Ein Seil wird immer zuerst am Knoten versagen.

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Grundlegenede Knoten

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und Knoten lernt man am ehesten, wenn man sieht wie sie geschlagen werden.

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Abb.3a: Seile verbinden

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Abb.3b: Ridgeline und abgespanntes Seil

Abb. 3a und b zeigen typische Anwendungen, mit denen wir es immer wieder zu tun haben werden. Man hat zwei kurze Seil und soll sie zwischen zwei Stangen befestigen. Oder man muss ein Seil zwischen Zwei Pfählen oder zu einem Hering abspannen.

Zimmerschlag

Es gibt sicherlich hunderte von Möglichkeiten ein Seil an einer Stange anfänglich zu befestigen. In der Regel beginne ich mit dem Zimmermannsschlag.

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Abb.4: Zimmermannsschlag

Weberknoten

Mit dem Weberknoten kann man ziemlich simpel zwei Seile miteinander verbinden. Es ist ein symmetrischer Knoten, das hilft dabei ihn richtig zu machen ;)

Es gibt ihn in einer Variation, um Seile unterschiedlicher Durchmesser zu verknoten (vgl. blaue und rote Schnur in Abb. 5).

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Abb.5: Weberknoten für gleiche und unterschiedliche Durchmesser (einfach und doppelt)

Mastwurf

Mit dem Mastwurf kann man das freie Ende einer Seils befestigen. Es gibt ihn auch mit Sicherung.

Abb.6: Mastwurf ohne Sicherung

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Abspannknoten

folgt noch

Topsegel-Shotstek

folgt noch

Rettungsschlinge (Palstek)

Bei den Schlingen sollte euch die Rettungsschlinge geläufig sein. Man kann sie auch einhändig schlagen.

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Abb.7: Rettungsschlinge

Weiterführende Knoten

Knoten zum Verbinden von Rund- oder Kanthölzern, als das was man beim Lagerbau braucht, fällt bei uns unter "weiterführende Knoten"

Marc Klompner

01may21

- Literaturverzeichnis -

  • Überleben in Natur und Umwelt, Volz, Walhalla Fachverlag, ISBN: 978-3-80-29-6436-7

  • Knoten - Das Praxishandbuch, Budworth, Delius Klasing, ISBN: 978-3-7688-2538

Impressum:

Verantwortlicher: Marc Glumm

Kirschgarten sechzehn

53844 Troisdorf

Kontakt: glumm(at)gmx.net

Tel.: nulleinsfünfzweinulldreivierneunviernullviernull

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