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- Naturschutz -

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Zweck

Die Nichteinmischung in natürliche, biologische Systeme (Soll-Zustand)

Der Schutz bestimmter Arten, Ökosysteme, Landschafts- oder Nutzungsformen (Ist-Zustand)

Physikalisch-technische Grundlage

Ökologie als Teilbereich der Biologie und Jurisdiktion

Zitat:

Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich nach Maßgabe der nachfolgenden Absätze so zu schützen, dass

1. die biologische Vielfalt,

2. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie

3. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft

auf Dauer gesichert sind; der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft.

BNatSchG, §1: Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege

Themen

  1. Allgemeines

  2. Arten von Schutzgebieten
  3. Was kann ich tun?

Allgemeines

Zuviele Menschen auf dem Planeten, die der Natur keinen Raum lassen wollen. Naturschutz immer gegen wirtschaftliche Belange ausspielen, mit Tradition argumentieren und halbherzig an das Thema heran gehen. Mangelnde Kenntnis von ökologischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen und eine willkürliche Bestimmung derjenigen Arten, die schützenswert sind. Das sind die Ursachen für verfehlten Naturschutz nicht nur in Deutschland, sondern auf dem ganzen Planeten.

Dass Naturschutz notwendig ist, ist tatsächlich noch nicht in allen Köpfen angekommen. Vielleicht, wenn die Nordsee bis in die Kölner Bucht ragt und 30°C im Sommer noch als angenehm kühl wahrgenommen werden.

Jeder der Kinder in die Welt setzen will, sollte sich darum kümmern, dass sie einen Planeten vorfinden, auf dem man sich nicht tagtäglich ums Überleben sorgen muss, weil Trinkwasser Mangelware und die Lebensmittelversorgung nicht gesichert ist.

Dann vielleicht merken wir, dass wir uns darauf hätten beschränken können nur zwei Kinder in die Welt zu setzen, mindestens ein Drittel, wenn nicht die Hälfte, der Bundesdeutschen Fläche zu Totalreservaten zu erklären und diese Gebiete mit grünen Bändern zu Ökoverbundsystemen zu verbinden.

Wenn wir die Landwirtschaft auf den Kopf gestellt hätten, aus der Fläche raus gegangen und indoor bzw. vertical Farming zur Priorität erklärt hätten, dann wären genug Flächen frei geworden, die wieder aufgeforstet hätten werden können.

Man hätte das Heft des Handelns in die Hand nehmen können und im Zuge dessen eine Vision von einer autarken Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Energie voran treiben können.

Und man hätte anfangen sollen, den eigenen Platz im ökologischen Gleichgewicht wieder zu finden. Wie die Flöhe sind wir, die sich darum streiten, wem der Hund gehört. Alles neben uns muss Platz machen, wenn es nicht unserem direkten Nutzen dient.

Wer etwas verändern will der findet Wege. Wer etwas verhindern will findet Gründe.

Warum wollen so viele Menschen zur zweiten Kategorie gehören?

Arten von Schutzgebieten

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Naturschutzgebiet (BNatSchuG §23)

  • gebietsbezogener Schutz von Natur und Landschaft

  • Naturschutzgebiete bedürfen der Veröffentlichung der Schutzgebietsverordnung in einem amtlichen Mitteilungsblatt

  • Schutzgebietsverordnung beinhaltet das Schutzziel

  • mit Ausnahme der Nationalparks, strengste gesetzliche Schutzkategorie

  • Teile des Schutzgebietes können weiterhin in privater Hand verbleiben, unterliegen aber i.d.R. Nutzungseinschränkungen

  • üblicherweise gilt ein Wegegebot

  • Naturschutzgebiete haben in NRW einen Flächenanteil von 8,2% (Gesamtdeutschland: 4,1%; Quelle: Wikipedia)

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Abb. 1: Naturschutzgebiete in unserer Nähe

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Landschaftsschutzgebiet (BNatSchuG §26)

  • zielt auf das allgemeine Erscheinungsbild der Landschaft

  • großflächig angelegt

  • geringere Einschränkungen bzgl. Nutzung

  • Charakter der Landschaft darf nicht verändert werden

  • Landschaftschutzgebiete haben in NRW einen Flächenanteil von 45,2% (Gesamtdeutschland 28%, rückläufig; Quelle: Wikipedia)

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Abb. 2: Landschaftsschutzgebiete in unserer Nähe

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Naturdenkmal (BNatSchuG §28)

  • natürlich entstandenes Landschaftselement oder Zeuge der historischen Kulturlandschaft

  • weitesgehendes Veränderungsgebot

  • Naturgebilde oder Flächennaturdenkmale (bis 5ha)

 

Eine Karten mit den Naturdenkmalen in unserer Nähe, liegt mir nicht vor.

Ein offizielles Schild zur Kennzeichnung von Naturparks ist mir nicht bekannt.

Naturpark (BNatSchuG §27)

  • durch langfristiges Nutzen entstandener Landschaftsraum

  • soll in heutiger Form erhalten und vermarktet werden

  • sollen einheitlich entwickelt und gepflegte, großräumige Gebiete sein

  • Fläche soll überwiegend aus Natur- u. Landschaftsschutzgebieten bestehen

  • große Arten- u. Biotopenvielfalt aufweisen

  • geprägt durch vielfältige Nutzung

  • dauerhaft umweltgerechte Landnutzung angestrebt

  • Naturparks haben einen Flächenanteil von 27% der Staatsfläche (Quelle: Wikipedia)

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Abb. 3: Naturparks

Ein offizielles Schild zur Kennzeichnung von Nationalparks ist mir nicht bekannt.

Nationalpark

  • großflächige Schutzgebiete die der natürlichen Entwicklung überlassen bleiben (min. 75% der Fläche)

  • Nationalparks sind keine Totalreservate

  • gezielte Eingriffe sind erlaubt

  • Natur vor Mensch

  • Kernzone des Park ist Sperrgebiet.

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Abb. 4: Der nächste Nationalpark liegt um die Rurtalsperren in der Eifel

Ein offizielles Schild zur Kennzeichnung von Natura2000 Gebieten ist mir nicht bekannt.

Natura 2000

  • zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der EU

  • errichtet nach der Flora-Fauna-Habitat- und/oder Vogelschutzrichtlinie
  • länderübergreifender Schutz von Tier- u. Pflanzenarten
  • Gebiete und Arten von "gemeinschaftlicher Bedeutung"
  • Überschneidung mit nationalen Schutzgebieten
  • Art des Schutzes nicht vorgeschrieben, lediglich Verschlechterungsverbot
  • umfasst 18% der Landfläche der EU

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Abb. 5: FFH Gebiete

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Abb. 6: Vogelschutzgebiete Gebiete

Ein offizielles Schild zur Kennzeichnung von Natura2000 Gebieten ist mir nicht bekannt.

Biosphärenreservat

  • Projekt der UNESCO

  • Modellregionen für nachhaltige Entwicklung (ökologisch, ökonomisch, sozial)

  • interdisziplinärer Ansatz

  • Großschutzgebiete mit Schutz-, Entwicklungs- sowie Forschung- u. Bildungsziel
  • Mensch im Vordergrund
  • Kern-, Pflege- u. Entwicklungszone
  • biologische Vielfalt und Ökosystemfunktionen erhalten
  • Kulturlandschaften bewirtschaften und weiter entwickeln
  • soziale, luturelle und wirtschaftliche Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung schaffen

Eine Karten mit den Biosphärenreservatenin unserer Nähe, liegt mir nicht vor.

Was kann ich tun?

Die einfachste Möglichkeit etwas für die Natur zu tun, ist es Müll einzusammeln. Einen Müllbeutel bekommt man immer irgendwo unter, weshalb ich auch nicht nachvollziehen kann, auch weil es an allen Ecken und Enden Mülleimer gibt, warum Leute ihren Müll einfach in die Umwelt schmeißen. Dummheit, Faulheit oder tatsächlich böse Absicht?

Schlimm, dass wir uns damit beschäftigen müssen, diese Top-charaktereigenschaften unserer Mitmenschen zu kompensieren. Und danken wird es euch auch keiner, weil es in der Regel niemand mitbekommt. Wie aber schon an anderer Stelle gesagt, das sollte nicht euer Beweggrund, euer Ansporn sein.

Entscheidender ist ein Wandel im Denken. So wie es jetzt schon uncool ist mit dem Flugzeug Kurzstrecken zu fliegen oder einen SUV zu fahren, so wird es auch bald uncool sein müssen, Müll zu erzeugen. Und das gilt nicht nur für den Konsumenten, sondern insbesondere für die Produzenten.

Der Wandel im Mindset umfasst aus meiner Sicht folgende 7 Punkte:

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Refuse

Einfach mal nein sagen. Es ablehnen aus purer Lust zu konsumieren. Sich nach 2 Wochen eh nicht mehr an dem gekauften zu erfreuen. Den ganzen Tinneff einfach mal im Regal stehen lassen und den Produzenten damit zeigen, dass es keinen wirklichen Wert hat, was sie da auf kosten der Natur produziert haben.

Reduce

Wenn man schon Dinge kaufen muss, weil sie einen Zweck erfüllen, auch nur das kaufen, was man tatsächlich benötigt. Also Müll gar nicht erst erzeugen, weil man die Hälfte des Brotes wegschmeissen musste, oder die Batterien, die in der Schublade auf ihren Einsatz gewartet haben, der nie kam, bevor sie dann ausgelaufen und unbrauchbar wurden.

 

Repair

Dinge, die nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren, kann man nur allzu oft wieder reparieren. Wenn man das selbst nicht kann, dann findet sich in der näheren Umgebung sicher jemand, der es kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

Recover

Wenn etwas tatsächlich nicht mehr zu reparieren ist, dann können Teile davon sicher noch ausgebaut werden und anderweitig Verwendung finden. Elektronische Bauteile, Sensoren, Aktoren oder Metalle können aus vielen modernen Produkten ohne allzu großen Aufwand extrahiert werden.

 

 

 

 

Reuse

Manchmal finden sich für Produkte ganz andere Verwendungsmöglichkeiten, wenn die ursprüngliche Funktion nicht mehr gegeben ist. Klassische Verwendung für Altpapier sind z.B. Anzündhilfe oder als Unterlage für´s Katzenklo.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regift

Wenn ihr Dinge nicht mehr benötigt, gebt sie andern Menschen. Bestes Beispiel hierfür sind Kalmotten oder Spielzeug. Jeder macht es mit alten Fahrzeugen und der Flohmarkt oder ebay waren früher der Platz der Wahl hierfür.

 

 

 

 

 

 

Recycle

Wenn etwas seinen Odem ausgehaucht hat, dann führt es dem Recycling zu. Was wir nicht selbst recovern können, die Industrie wird es unter Energieeinsatz noch können. Wieviele Rohstoffe auf unseren Mülldeponien noch ungenutzt vor sich hin oxidieren; Wer weiß es?

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Marc Klompner

20feb22

- Literaturverzeichnis -

  • Waldökologie, Bartsch u. Röhrig, Springer Verlag, ISBN: 978-3-662-44267-8

  • Klimatologie, Kuttler, Schöningh Verlag, ISBN: 978-3-506-76576-5

  • Bundesamt für Naturschutz, geodienste.bfn.de

Impressum:

Verantwortlicher: Marc Glumm

Kirschgarten sechzehn

53844 Troisdorf

Kontakt: glumm(at)gmx.net

Tel.: nulleinsfünfzweinulldreivierneunviernullviernull

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