
- Lagerbau -

Zweck
Lagerbauten sollen einer Funktion dienen, die da wären Schutz/Unterkunft, Nahrungsverarbeitung/-zubereitung, Hygiene und Sozialisation.
Physikalisch-technische Grundlage
Statik, würde ich sagen. Jedes Konstrukt, welches wir für unser Lager bauen, sollte stabil sein, also nicht in sich zusammen brechen. Auch dann nicht, wenn es z.B. anfängt zu regnen oder stürmen. Schon gar nicht bei seiner Verwendung. Ein zusammenbrechender Donnerbalken endet halt damit, dass Du in der Jauchegrube liegst.
Und Improvisationsgeschick ist auch extrem hilfreich.
Merke:
Die handwerkliche Grundlage für den Lagerbau ist die Holzbearbeitung und das Knoten schlagen.
Bedenkt, welche Funktionen ein Lager bieten muss, wie lange es genutzt wird und was "nice to have" wäre.
Themen
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"must have" versus "nice to have"
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Unterkunft
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Lagerbauten
Must have:
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warm
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Schlafplatz
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Windschutz
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trocken
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Regenschutz
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Nice to have:
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satt
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Feuer- u. Kochstelle
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sauber
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Gewässernähe
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Pinkelbusch/Donnerbalken
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angenehm
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Müllsammelplatz
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Vorratslager
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Untergrund
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Zugänglichkeit
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Sichtschutz
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Unterkunft
Das erste und wichtigste für den Waldmeister der draußen unterwegs ist, ist es sich eine Unterkunft für die Nacht zu errichten. Denn sich so zu betten wie in der folgenden Abbildung, mag, wenn man müde genug ist, ausreichend sein, aber erholsamer Schalf sieht halt anders aus ;)

Also von Lager wollen wir in Abb. 1 gar nicht erst sprechen. Das ist eher lungern...
Zu einem richtigen Nachtlager kommt man erst, wenn man sich soetwas wie ein Bett gebaut hat. Am einfachsten geht dies, wenn man über gar keine Ausrüstung verfügt, indem man Reisig sammelt und sich daraus eine "Matratze" aufschichtet. Ein sogenanntes Jägerbett. Darauf kann man behelfsweise die Nacht verbringen. Es schütz durch das Luftpolster ziwschen dem Boden und dem eigenen Rücken vor Auskühlung durch Wärmeleitung. Von oben kann man trotzdem noch nass werden. Weshalb man sich noch ein Behelfsdach darüber bauen kann. Damit würde das Jägerbett zum "Shelter".
Für die richtigen Meister des Waldes, ist diese Form des Lagers erstrebenswert. Wir nutzen, bis wir diesen Level an Expertise erreicht haben, das was uns unser "local dealer" verkaufen kann.
Minimum eine Isomatte und ein Schlafsack sollte ein Waldmeister sein eigen nennen. Dann geht es aber schon los mit dem "sich-entscheiden-müssen".
Lieber Tarp oder Zelt, lieber Hängematte oder auf dem Boden schlafen.
Abb. 1: lagern / lungern
Um einen möglichst kleinen "Fußabdruck" zu hinterlassen wo wir genächtigt haben, fiel meine Entscheidung auf ein Tarp in Verbindung mit einer Hängematte. Damit hat man immernoch die Wahl zwischen einem Bett auf dem Boden oder eben in sicherer Höhe. Vgl. hierzu die beiden folgenden Abbildungen.

Abb. 2: Bodenlager mit Tarp als Regenschutz

Abb. 3: Hängematte mit Tarp als Regenschutz
Eine Abwandlung von Abb. 2 seht ihr in Abb. 4.

Abb. 4: Dackelgarage
Damit sind die "must haves" schon mal abgedeckt. Isomatte und Schlafsack als Wärmeschutz, Tarp als Wind- u. Regenschutz.
Die Hängematte bietet noch den Vorteil, das man von der Fauna des Waldbodens entkoppelt ist.
Merke:
In der Hängematte liegend drückt ihr die Daunen unter euch zusammen was zu einer schlechten Isolationsleistung führt. Damit ihr also keinen kalten Rücken bekommt, müsst ihr die Isomatte mit in die Hängematte oder besser noch den Schlafsack legen. Oder ihr besorgt euch einen Quilt, der außen um die Hängematte kommt und dort isoliert.
Ich für meinen Teil verzichte auf geschlossene Zelt, denn der eigentliche Reiz draußen zu nächtigen, ist doch "das Erlebnis des im Freien sein".
Marc Klompner
18nov21
- Literaturverzeichnis -
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Überleben in Natur und Umwelt, Volz, Walhalla Fachverlag, ISBN: 978-3-80-29-6436-7